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Deutsche Meisterschaft Bogen Halle

 

Deutsche Meisterschaft Bogen Halle
von 08. bis 10. März 2019 in Biberach an der Riß

Biberach in Oberschwaben war heuer das Mekka der Bogenschützen zum Abschluss der Hallensaison. 537 Schützen und Schützinnen (397 Recurve-, 91 Compound-, 49 Blankbogen) stellten an drei Tagen ihre Fähigkeiten, mit Pfeil und Bogen umzugehen, unter Beweis. „Bogenschießen ist nichts anderes, als Löcher in ein Stück Papier zu stanzen.“ Dieser Satz, den man oft von Unwissenden anderer Sportarten hört, ist zwar richtig, muss aber ergänzt werden mit den Worten: „die Löcher sollten aber im Zentrum sitzen“ und das macht den Reiz aus, für Schützen und Zuschauer.
Fünf Schützen des Oberpfälzer Schützenbund hatten an der Landesmeisterschaft bewiesen, dass sie dieses Zentrieren beherrschen und erbrachten die erforderliche Ringzahl für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in ihren Disziplinen und Klassen. So starteten am Freitag Michael Kufner in der Klasse Blankbogen Masters m, Bernhard Reinsch Compound Masters m, beide Drei Wappen Voithenberg und Jürgen Seibold von der SG Diana Hirschau in der Klasse Compound Herren.
Für Michael Kufner war es die vierte Teilnahme an einer Deutschen Hallenmeisterschaft. Routiniert erreichte er 526 Ringe und belegte einen ausgezeichneten vierten Platz. In der Klasse Herren Blankbogen hätte es mit seiner Ringzahl zu einem Podestplatz gereicht.
Bernhard Reinsch war das erste Mal bei einer Deutschen Hallenmeisterschaft. Verständlicherweise dominierte bei den Anfangspfeilen die Nervosität, die er aber von Pfeil zu Pfeil ablegen konnte. Mit letztendlich 568 erzielten Ringen erreichte er einen hervorragenden fünften Platz in seiner Klasse.
Jürgen Seibold, vor einigen Jahren noch im Nationalkader Recurve, suchte eine neue Herausforderung und stieg auf den Compoundbogen um. Da er das Finalschiessen liebt, den Kampf Mann gegen Mann, schießt er höherklassig bei den Herren. Mit 582 Ringen belegte er in der Qualifikationsrunde Platz zehn. Im anschließenden Achtelfinale traf er auf Florian Stadler (TSV Natternberg). Im Finale werden 5 Passen a drei Pfeile geschossen, die Ringe werden addiert. Nach der ersten Passe (Stadler 30, Seibold 28) lag er 2 Ringe zurück. Nach drei Passen Einstand 86:86. Die vierte Passe konnte Stadler mit einem Ring Vorsprung für sich entscheiden, die fünfte Passe schlossen beide mit 29 Ringen. Das war leider das Ende des Wettkampfs  für Jürgen Seibold, ein Ring hatte gefehlt. Nebenbei bemerkt: mit seiner Ringzahl der Qualifikationsrunde wäre er in der Herren Masters m Deutscher Meister geworden.
Am Samstag ging Mathias Pietsch, für die Alte Büchse Waldmünchen startend und Ligaschütze der SG Diana Hirschau in der Bayernliga Nord, ins Rennen. Mathias, das Aushängeschild des Oberpfälzer Schützenbundes im Nachwuchsbereich wurde gecoacht von seinem Landestrainer Ralf Hergeth. Die Einschiesszeit nutzend, schoss er 30 Pfeile in fünf Passen. Der Wettkampf begann mit 26 Ringen. Der dritte Pfeil war eine sieben. Analysieren – Fehler ansprechen – motivieren – umsetzen. Nach sechs Pfeilen hatte er sich auf Platz 15 vorgekämpft, zur Pause belegte er mit 276 Ringen Platz 8. Im zweiten Durchgang  begann Mathias mit einer 30 und zeigte keine Schwächen mehr. Es folgten nur noch Pfeile ins Gold. 285 Ringe im zweiten Durchgang und insgesamt 561 Ringe bedeuteten Platz 5. Zwei Ringe fehlten zum Stockerlplatz. Ralf Hergeth zeigte sich sichtlich stolz auf die erbrachte Leistung und zog den Vergleich zu dem ehemaligen Nationalkaderschützen Lukas Maier, der 2010 und 2011 554 bzw. 569 Ringe erzielt hatte.
Günter Baumkirchner (SG Schwarzenfeld) startete am Sonntag. Vor einem Jahr noch Dritter mit 533 Ringen belegte er diesmal mit 509 Ringen Platz 12. Die Anfangspassen waren noch in Ordnung und er vorne mit dabei, aber mit zunehmender Dauer wurden die Ergebnisse schwächer. Verschiedene Versuche, Mängel abzustellen schlugen fehl. Es gibt eben auch Tage, an denen man tun und lassen kann, was man will und es ändert sich nichts.
Für die kleine, aber feine Truppe der Schützen des Oberpfälzer Schützenbundes war es dennoch eine erfolgreiche Meisterschaft. Mit „beinahe“ drei Podestplätzen und den Platzierungen unserer Schützen können wir mehr als zufrieden sein. Vielleicht klappt es ja das nächste Mal.

 Ralf Hergeth
 Landestrainer