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Die Historie des Oberpfälzer Böllerschützentreffens

Die Entstehungsgeschichte des „Oberpfälzer Böllerschützentreffens“ ist untrennbar mit dem Werdegang der Böllergruppe der Murachtaler Schützen verbunden. Deshalb eingangs einige Sätze über genannte Böllergruppe.
Nachdem einige Jahre in der Gemeinde Niedermurach kein Böllerschütze mehr zur Verfügung stand, entschlossen sich einige Mitglieder der Murachtaler Schützen dieses alte Brauchtum wieder aufleben zu lassen, und gründeten 1993 eine Böllergruppe. 

Im Jahre 1994 konnten die Murachtaler Schützen ihr 25jähriges Gründungsjubiläum begehen. Diese Gelegenheit nutzte die Böllergruppe, um in Niedermurach ein erstes kleines Böllerschützentreffen mit ca. 60 Böllerschützen und drei Kanonen zu organisieren. Damals wurde wohl die gedankliche Saat ausgebracht, die letzt endlich in das Oberpfälzer Böllerschützentreffen mündete. 

Nachdem sich die „Böllerer“ durch ihre Übungsschießen und Aktivitäten kontinuierlich verbesserten, wuchs der Wunsch, dieses Können auch einem größeren Publikum zu präsentieren.
Mangels Einladungen zu Böllerschützentreffen kam bei einem Böllerschützenstammtisch im Gasthaus Gillitzer die Idee auf, selbst ein Böllerschützentreffen zu organisieren. Am Ende des Abends stand fest, dass versucht wird, ein Solches im Freilandmuseum Neusath zu organisieren. Der Wirt, Kreisvolksmusikpfleger Alois Gillitzer, wurde beauftragt den ersten Kontakt mit den Verantwortlichen des Museums herzustellen. Nachdem dies geglückt war, machten sich Michael Schneeberger und Christoph Zinkl zusammen mit Hans Drexler von der Museumsleitung daran, ein Konzept über den Ablauf des Treffens zu erarbeiten. 

Natürlich galt es den gesetzlichen Bestimmungen Rechnung zu tragen. Um dies zu gewährleisten wurde am 8. Juni 1998 durch die Sachgebietsleiterin am LA-Schwandorf, Fr. Schinabeck , den Schießstandsachverständigen Konrad Kraus sowie Hans Drexler und Christoph Zinkl die geeigneten Örtlichkeiten im Freilandmuseum besichtigt und die sicherheitstechnisch notwendigen Maßnahmen erörtert. Am 23. Juni erhielten wir den Genehmigungsbescheid und somit behördlicherseits grünes Licht.  

Im Freilandmuseum herrscht den ganzen Tag über Publikumsverkehr. Diese besondere Gegebenheit galt es natürlich zu berücksichtigen. „Gruppenvorstellungsschießen“ ersannen die Verantwortlichen als Lösung. Hierbei konnte sich jede Böllergruppe mit ihrem eigenen Programm den Besuchern präsentieren, denn dieses Böllerschießen erstreckte sich über den gesamten Tag. Um 16.00  Uhr sollte es dann, als Höhepunkt des Tages, noch ein Platzschießen mit allen Böllerschützen und Kanonen geben. 

Die Veranstaltung sollte auch unter eine Schirmherrschaft gestellt werden. Günter Dinnebier, Präsident des Oberpfälzer Schützenbundes, übernahm die Schirmherrschaft und der Hausherr des Freilandmuseums, Bezirkstagspräsident  Hans Bradl, konnte als Ehrenschirmherr für das erste Oberpfälzer Böllerschützentreffen gewonnen werden. Binnen kürzester Zeit wurde eine Ausschreibung gezimmert und an die bekannten Böllergruppen der Oberpfalz versandt. Am 23. August 1998 war es dann so weit. Unter Leitung von Christoph Zinkl und Michael Schneeberger, unterstützt von Schützenschwestern und Schützenbrüdern der Murachtaler Schützen, ließen es mehr als 150 Böllerschützen im Neusather Freilandmuseum krachen. Das Oberpfälzer Böllerschützentreffen war geboren.

Im Rückblick betrachtet erwies sich das erarbeitete Konzept als gelungen, sodass bei den Folgetreffen im Grundsatz nichts mehr verändert werden mußte. Am Ende des ersten Oberpfälzer Böllerschützentreffen erhielt jede Böllergruppe vom Repräsentanten des Freilandmuseums Hans Drexler noch eine Erinnerungsmedaille als Dankeschön. Angesichts des ausgezeichneten Zuspruchs, vor allen Seitens der Böllerschützen, war die Entscheidung die Veranstaltung weiter leben zu lassen schnell gefällt. 

Die Verantwortlichen der Murachtaler Schützen waren sich einig, dass es aus verschiedenen Gründen sinnvoll wäre, die Organisation auf eine breitere Basis zu stellen. Deshalb bat man die um das Freilandmuseum beheimateten Böllergruppen sich an der Organisation zu beteiligen. Mit Hubert Bauer von den Almrauschschützen Pirkhof und Reinhard Öchsner von den Auerhahnschützen Steinberg verstärkten zwei weitere  Böllerkommandanten das Organisationsteam. Das nun aus fünf Leuten bestehende Kernteam sah für die künftigen Böllerschützentreffen neben der Durchführung die Optimierung der Veranstaltung als ihre Hauptaufgabe.

Bei den Vorstellungsschießen hatte man bemerkt, dass die Sicherheitsvorschriften nicht von jeder Gruppe gleich interpretiert wurden. Vorbildliches Verhalten bezüglich der Sicherheitsstandards wurde deshalb oberstes Ziel. Natürlich setzte man auch darauf, dass durch die Vorstellungsschießen die Böllergruppen voneinander lernen würden. Um dies zu gewährleisten übernahmen Reinhard Öchsner und Michael Schneeberger bei den kommenden Böllerschützentreffen den Part eines „Sicherheitsbeauftragten“ und wachten somit über die Sicherheit der Zuschauer und Böllerschützen. 

Aber auch das Drum herum sollte noch verbessert werden. Waren beim ersten Treffen der Arbeitskreis Nordbayerischer Böllerschützen durch seinen Präsidenten Eberhard Schulz und der Böllerhersteller Stangassinger mit einem Stand präsent, lud man zukünftig alle namhaften bayerischen Böllerhersteller ein.  Um den interessierten Besucher noch besser einzubinden, stellten die teilnehmenden Böllergruppen ihre Böllergerätschaften zur Schau. Als bleibende Erinnerung für die Teilnehmer bot man jetzt auch eine Erinnerungsnadel zum Kauf an. 

Aber auch in kultureller Hinsicht wollte man wachsen, der Veranstaltungsort war immerhin ein Museum. Ein Vortrag über das Böllern wurde im Programm fest verankert. Alois Gillitzer bestritt bei den meisten Treffen diesen Part mit hoch interessanten Vorträgen. Mit diesem nun ausgefeilten Konzept bestritt man die kommenden Oberpfälzer Böllerschützentreffen. Die Teilnehmer- und Zuschauerzahlen wuchsen kontinuierlich.

Der alljährlich wiederkehrende Termin im August bot den Böllerschützen auch eine ausgezeichnete Plattform sich im Gespräch untereinander auszutauschen. Ein Diskussionsthema war immer wieder der von den Böllergruppen geäußerte Wunsch, dass Oberpfälzer Böllerschützentreffen sollte zu geeigneten Anlässen auch an Vereine mit einer Böllergruppe zur Ausrichtung außerhalb des Freilandmuseums vergeben werden. Hans Drexler vertrat die Auffassung, dass es auch Auftrag des Museums sei, Brauchtumspflege nach außen zu tragen. So suchten die Verantwortlichen nach Möglichkeiten diesem Ansinnen zu entsprechen, es sollte ja auch einen geregelten Vergabemodus geben.

Beim Oberpfälzer Böllerschützentreffen 2001 wurden die Böllergruppen über den Vergabemodus informiert und dass sie sich nun über die Geschäftsstelle des Oberpfälzer Schützenbundes um die Ausrichtung bewerben könnten. Die bisher tätigen Organisatoren, Christoph Zinkl und Michael Schneeberger von den Murachtaler Schützen, Hubert Bauer von den Almrauschützen Pirkhof und Reinhard Öchsner von den Auerhahnschützen Steinberg blieben das Entscheidungsgremium bezüglich der Vergabe und benannten sich als „Arbeitsgruppe Oberpfälzer Böllerschützentreffen“.    

2002 wurde das 5. Oberpfälzer Böllerschützentreffen - erstmals ausserhalb des Freilandmuseums- von den Almrauschützen Pirkhof durchgeführt.
2003 richteten die Auerhahnschützen Steinberg, 2004 die Schützgesellschaft  Kastl, 2005 die Burgschützen Stauf und 2006 die Eichenlaubschützen Oberhinkofen das Oberpfälzer Böllerschützentreffen aus.
Das 10. Oberpfälzer Böllerschützentreffen –ein kleines Jubiläum- werden die Edelweißschützen Gebelkofen ausrichten. Aus diesem Grund wurden der Geschichte dieses  Böllerschützentreffens in dieser Chronik ein paar Seiten gewidmet.

Vergaben und Bewerbungen für die nächsten Jahre nehmen wir als Beleg, dass sich das Oberpfälzer Böllerschützentreffen weiterhin ungebrochener Beliebtheit erfreut. Die Arbeitsgruppe „Oberpfälzer Böllerschützentreffen“ hat und begleitet auch weiterhin die veranstaltenden Vereine mit Rat und Tat bei der Vorbereitung und Durchführung.
Neu eingeführt wurden vor einigen Jahren eine Frühjahrs- und eine Herbstversammlung der Oberpfälzer Böllergruppen mit der Arbeitsgruppe. Zweck der Versammlungen ist die Vor- und Nachbereitung der Böllerschützentreffen, Änderungen bei den Vorschriften sowie der Informations- und Gedankenaustausch unter den Böllergruppen.

Für die Zukunft wünsche ich uns Böllerern, mögen die kommenden „Oberpfälzer Böllerschützentreffen“ so gut organisiert, harmonisch und vor allem unfallfrei ablaufen, wie die Vergangen.

In diesem Sinne; laotses kracha, es wird nix macha, es hot scho öfter kracht und hot nix g´macht!